01.10.2007 - BJV Judoselbstverteidigungsausbildung 2007 Badischer Judo-Verband schließt erste Ausbildung zum Fachübungsleiter Judo Selbstverteidigung ab

Vier Wochenenden, insgesamt 60 Stunden lang, beschäftigten sich 14 Mitglieder des Badischen Judoverbandes mit Judo-Selbstverteidigung. Vier Blöcke mit unterschiedlichen Schwerpunkten hat der Badische Judo-Verband in seiner Ausbildung:
Block 1: Recht und Ziel. Im Theoretischen Bereich der Ausbildung werden Grundsätze des Trainings in der Selbstverteidigung, Anwendung der Selbstverteidigung bei unterschiedlichen Zielgruppen, Recht und Gesetz unterrichtet. Im praktischen Bereich versuchten sich die Judoka sich mit der Strategie der Judo-SV auseinanderzusetzen. Der Judoka kann auf Kontakt sehr gut kämpfen, hat aber Probleme in der Distanz. Deshalb wurde zunächst ein methodischer Weg zum Erlernen eines Sparrings aufgezeichnet, der sich über alle vier Blöcke erstreckte. Taktiles Training, Schlagen, Treten, war Teile des ersten Blockes.
Block 2: Psychologie und Waffen. Mentale Strategien, das Auseinandersetzen mit einer unfairen Begegnung, Körpersprache und Waffenrecht standen auf dem Programm. Im Praxisteil wurden Gefährlichkeit und Wirkung von unterschiedlichen Waffen vorgestellt, verschiedene Waffen in das Sparring eingebaut und die Abwehr von gefährlichen Gegenständen geübt.
Block 3: Selbstverteidigung für Frauen, Goshin Jitsu no Kata in der Selbstverteidigung. In diesem Block wurden die Teilnehmer auf die besonderen Probleme bei Selbstverteidigungskurse für Frauen und Kinder sensibilisiert. Auch die Organisation von Selbstverteidigungskursen wurde angesprochen. Im Praxisteil wurden Techniken geübt, die in Selbstverteidigungskursen für Frauen durchgeführt werden können. Dazu kam ein Schutzanzug zum Einsatz, den die Judokas anziehen konnten. Auch im Judo verbotene Hebel- und Würgetechniken kamen zum Einsatz. Dass die Techniken der Goshin Jitsu no Kata in der Selbstverteidigung seinen Platz haben können alle Teilnehmer mittlerweile bestätigen.
Block 4: Rhetorik und Nothilfe. Rainer Hatz eröffnete den theoretischen Teil. Der Mentaltrainer, der u.a. erfolgreiche Olympiateilnehmer betreut, berichtete in einem spannenden Vortrag über unterschiedliche Kämpfertypen und wie man Selbstvertrauen aufbauen kann. Rhetorik bei Auseinandersetzungen, Stress und posttraumatische Belastungen schlossen den Theorieblock ab. In der Praxis wurden Techniken der Nothilfe vermittelt. Im Sparring „es gilt alles“ versuchten die Teilnehmer nun mit Schutzausstattung sich in der Distanz zu behaupten und im Kontaktbereich die Judotechniken anzuwenden. Dabei durften auch Schmerzpunkte angewandt werden. Ein Höhepunkt der Ausbildung war sicherlich das abschließende Rollentraining. Hier mussten die Teilnehmer unterschiedliche Rollen spielen, sowohl Täter, als auch Opfer.
Das Feedback der Teilnehmer aus Pforzheim, Karlsdorf, Waibstadt, Mühlbach, Steinbach, Wiesloch und Mannheim bestätigte den Referent des Badischen Judo-Verbandes, Martin Gerstner, darin, dass die Ausbildung auch im Jahr 2008 durchgeführt wird. Entsprechende Termine werden demnächst auf der Homepage des Badischen Judo-Verbandes veröffentlicht. Bei Durchführung aller Module trägt dies auch zur Verlängerung der Judo Übungsleiterlizenz bei.“

Martin Gerstner

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